
Ponygeschichten, Trainingstipps & mehr
Bodenarbeitsschülerin Lucy über ihre Erfahrungen
25.09.2024
Bevor ich zu Sabrina ins Training kam, hatte ich bereits 9 Jahre klassischen Reitunterricht jedoch davor eine längere Pferdepause.
Zu Beginn haben wir besprochen, was ich mir wünsche und wo wir hinwollen und auch wie ihr Ansatz hierbei ist im Umgang mit dem Pferd. Gestartet haben wir mit einfacher Bodenarbeit und hier hat mir Sabrina mit der Kombination aus Wissen, gutem Menschen- und Pferdegespür einen Weg gezeigt, die verschiedenen Pferde, mit denen wir trainiert haben zu lesen und mich zunehmend immer mehr auf mein Gefühl und Gespür verlassen zu können. Mit jedem Training habe ich mich sicherer und besser im Umgang mit Pferden gefühlt und hatte eine schöne Zeit mit dem Pferd aber auch mit ihr als Trainerin. Durch ihre positive, fröhliche Art haben die Einheiten einfach Spaß gemacht.
Ich habe im Training vor allem gelernt, sehr fein mit Pferden zu kommunizieren, auf die Pferde zu hören und ein miteinander daraus werden zu lassen, was mir leider so vorher in klassischem Reitunterricht nicht vermittelt wurde.
Ich hätte mir den Unterricht mit Sabrina schon viel früher in meiner Laufbahn mit Pferden gewünscht. Mein Highlight war es, als ein Pferd zum ersten Mal frei zu mir kam und mir gefolgt ist. Deshalb zu der Frage, ob ich den Unterricht bei ihr wieder machen würde oder Sie weiterempfehlen kann: JA!
Pferdegerechte Desensibilisierung: von »bombproof « Pferden zu echtem Vertrauen
23.09.2024
“Schau mal, wie schön still der steht!” Meine Frage dazu lautet: Ist das Pferd schon immer eher mutig und schaut trotz ruhigem Stehen aufmerksam, also hat es ein Ohrenspiel, atmet, blinzelt entspannt oder ist es erstarrt? Ist der Muskeltonus stark erhöht bzw. dreht es sogar eher den Kopf weg? Dann bitte genau hinschauen! Beim Thema Desensibilisierung, also dem »schrittweisen Gewöhnen an neue Gegenstände und Reize« gilt es besonders bei jungen Pferden darauf zu achten, diese nicht in eine erlernte Hilflosigkeit zu schubsen. Bestimmt kennst Du sie auch, die bombproof Pferde, die nichts mehr zu schrecken – aber auch nichts mehr zu interessieren – scheint. Flattervorhang, schreiende Kinderhorden oder die schusselige Besitzerin, das Pferd zuckt nicht, guckt nicht, muckt nicht.
Was für viele Menschen verlockend klingt, ist für das sensible Fluchttier eine Qual. Diese Pferde haben gelernt, dass Menschen ihnen nicht zuhören, dass es nicht erwünscht ist, dass sie sich mit etwas wirklich beschäftigen oder auch mal Sorgen äußern. Nun bist Du aber doch hier, dass Dir und Deinem Pferd so etwas nicht passiert. Du hast ein junges Pferd und willst alles richtig machen (Spoiler: Fehler passieren, das ist ok; aber dazu wann anders mehr).
Hier sind 3 Tipps, wie Du die Gewöhnung an neue Gegenstände & Reize (aka Desensibilisierung) pferdegerecht aufbauen kannst:
1. Lerne, die Toleranzgrenze Deines Pferdes zu sehen und handle innerhalb dieser. Nehmen wir einen Flattervorhang. Du wirst merken, dass Dein Pferd ab einem bestimmten Punkt ins Stocken kommt. Das ist der Punkt, an dem Du in genau diesem Abstand seitlich daran vorbeigehst, sicher und entspannt. Dann geht ihr erneut in die Richtung, Du bist weiterhin führend (nicht ziehend!). Du wirst mit der Zeit merken, dass die Stresszeichen Deines Pferdes geringer und der Abstand kleiner wird.
2. Statt Dein Pferd in eine Halle voller grusliger Gegenstände zu werfen, beschäftigt Euch im Alltag einzeln und bewusst mit Situationen und Gegenständen. Dafür kannst Du beispielsweise ein “Touch it” Signal einbauen, dass Du einen Gegenstand berührst und Dein Pferd bittest dies mit seiner Nase auch zu tun. Je häufiger ihr das macht, desto eher wird Dein Pferd von sich aus auf neue Gegenstände zugehen wollen und Dir diese zeigen. Bingo – ihr habt ein Spiel draus gemacht.
3. Nutze die Neugier Deines Pferdes. Auf dem Foto siehst Du, wie ich einfach entspannt in einer Position mit dem Schirm verharre und Belle den Schirm entdecken lasse. Oft neigen wir Menschen dazu, zu viel zu schnell zu wollen. Gib Deinem Pferd Zeit, seine Sinne zu nutzen. Sei präsent, entspannt, lobe es. Je weniger Druck Du machst, desto einfacher fällt es Deinem Pferd, sich auf neue Situationen einzulassen.
Viel Spaß beim Ausprobieren! Bei Fragen & Anregungen schreib mir gern.
Was ist eigentlich Horsemanship?
17.11.2023
Horsemanship ist keine Bodenarbeitstechnik, keine Ausbildungsrichtung und auch nicht Parelli. Horsemanship ist ein Mindset, eine Einstellung, nach der Du trainierst, handelst, lebst.
Mein Pferd das Gebiss aus dem Maul kauen zu lassen, statt es unvermittelt und schnell rauszuziehen ist Horsemanship. Meinem Pferd zuzuhören und seinen noch so leisen Hinweis auf eine Angst oder einen Schmerz wahr- und ernstzunehmen ist Horsemanship. Dass ich jemandem auf dem Hof helfe, wenn sein Pferd Panik hat und steigend am Putzplatz steht, statt mit der neben mir über die Situation zu lastern ist Horsemanship.
Diese Art, mit Tier und Mensch respektvoll, freundlich und ehrlich umzugehen, lernen wir im Horsemanship und können das auf unser ganzes Leben übertragen. Der neue Kollege im Office versteht die Dateneingabe beim ersten Erklären nicht? Dann probieren wir es nochmal anders. Der Mitarbeiterin im Laden fällt ein Paket Dosen runter? Helfe ich halt kurz. You get the idea. Du musst kein heiliger Samariter sein, um anständig durchs Leben zu gehen. Was ich aber wirklich bedenklich finde, sind die zahlreichen Trainer und Pferdeleute, die sich #horsemanship oder #propferd auf die Fahne schreiben und dann komplett gegensätzlich handeln.
Da schäme ich mich für meine Mitmenschen. Weil sie etwas negativ wirken lassen, das bereits Mark Rashid treffend in seinem Buch »Horsemanship through life« als eine Lebenseinstellung betitelt hat. Etwas, das mich immer wieder an mir selbst arbeiten und an mich glauben lässt.
Auf dem Bild siehst Du den Hengst Silver, der in diesem Moment einen Kumpel in der Ferne sehnlichst begrüßt hat. Ich hätte das als Rumhengsteln abtun und ihn bestrafen können. Stattdessen habe ich mich gefreut, dass er so entspannt stehen geblieben ist.
Sommer, Sonne, Trainingspause? So bleibt Dein Pferd auch im Sommer auf langen Strecken fit!
29.08.2023
5 Tipps, wie Du Dein Pferd auch im Sommer auf langen Strecken fit halten kannst:
Absteigen und laufen, vor allem bergab: Denk an Dich selbst, wenn Du beispielsweise eine Rucksack beim Wandern trägst. Ist es nicht einfach das beste Gefühl, diesen auch mal abzusetzen?
Viel locker traben, hier nutzt Dein Pferd seinen natürlichen Schwung und kann so energiesparend vorankommen. Außerdem ist das auch die Gangart, in der es Dich am besten tragen kann. Vermeide Galopprennen und alles, was den Puls schnell stark ansteigen lässt.
Futterpausen: lass Dein Pferd unterwegs einfach mal im Schatten grasen. Diese Form der Pause kommt außerdem dem Verdauungsapparat unserer Dauer-Futtersucher entgegen. Die Profis haben ein paar Müsliriegel oder Brote für die Reiter dabei :-)
Trinkpausen einbauen: nutze das für Dich und Dein Pferd. Sucht Euch einen Bach oder nehmt was mit und lass Dein Pferd zwischendurch trinken. Denk auch bei Dir selbst an genügend Wasserzufuhr.
Halbzeit: wenn Du ein Ziel hast, nimm Dir dort doch einfach die Zeit, Dein Pferd abzusatteln und abschwitzen zu lassen. Das plus Heu/Gras und Wasser und schon seid ihr eine Stunde später perfekt gewappnet für den Rückweg.
Zusatztipp: habt Spaß und trainiert regelmäßig: Bau die Strecke stetig auf, beginne mit 5 bis 10 km, 15, 25 usw.
Ganz viel Spaß im Gelände & melde Dich gern bei Rückfragen!